In erster Linie ist der Zustand des Modellautos
entscheidend für den Sammlerpreis. Wer möchte zerkratzte, bemalte, beklebte oder
beschädigte Modellautos kaufen. Die angeklebten Spiegel oder Zurüstteile werden häufig
Wert mindernd angesehen, obwohl dadurch das Modell an Detailgenauigkeit gewinnt. Denn wenn,
wie so oft, diese angeklebten Teile abbrechen, sind unschöne Spuren vorhanden.
Der Originalzustand ist ein weiterer Punkt. Willkürliche und nicht umkehrbare
Veränderungen an einem Modellauto sind absolut unerwünscht. Wenn die Verpackung / der
Karton des Modellauto noch existiert, ist das sehr schön. Der Karton sollte jedoch etwas
besonderes sein. Die handelsüblichen roten oder silbernen Verpackungen bei Herpa sind
nichts besonderes. Sie erleichtern vielleicht den Transport des gekauften Modellauto.
Entscheidender sind besondere Verpackungen. Bei Werbemodellen ist auf der
Verpackung das Firmenemblem des werbenden Unternehmen aufgedruckt. Das ist schon etwas
seltenes und wirkt preissteigernd.
Mit dem Alter des Modellauto kann der Sammlerpreis steigen. Bei älteren
Modellautos ist es wahrscheinlicher, daß es nicht mehr so viele Exemplare davon gibt.
Solche Modellautos können schnell zur Rarität werden. Und alles was knapp ist, kann im
Preis steigen - sofern sich Käufer finden.
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Wie hoch die Auflage des Modellauto bei der
Herstellung war ist ein wichtiges Merkmal für die Höhe eines Sammlerpreises. Auch hier
gibt es nur beschränkt viele Exemplare. Der Sammlerpreis kann wegen der Rarität steigen
- sofern sich auch hier Käufer finden.
Am bedeutendsten beeinflußt den Sammlerpreis der Wunsch eines Käufers, ein
bestimmtes Modellauto zu besitzen. Solange kein Wunsch von irgendeinem potentiellen
Käufer vorhanden ist, muß man sagen, daß das Modellauto wertlos ist. Für den Besitzer
des Modellauto mag ein persönlicher Wert vorhanden sein. Das ist keine Frage. Es gibt
aber keinen Sammlerpreis, weil kein Kauf/Verkauf stattgefunden hat.
Je Begehrter ein Modellauto ist, umso höher ist der erzielbare "Sammler" -
Preis für einen Verkäufer. Hier findet eine Wertsteigerung des Modellauto statt.
Diese Wertsteigerung ist aber nicht immer und automatisch vorhanden. Voraussetzung
für eine Wertsteigerung ist, daß ständig andere Sammler das Modellauto auch haben
wollen und bereit sind, hierfür immer mehr und mehr Geld auszugeben.
Genau so, wie manche Modellautos an Wert gewinnen, haben andere Modellautos einen Wertverlust.
Das hat die Ursache, daß immer weniger Sammler das Modellauto haben wollen. Der Wunsch
anderer Sammler, das Modellauto zu besitzen (zu kaufen) ist erheblich zurück gegangen. |
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Ursache hierfür ist: Modellautosammler wechseln
das Sammelgebiet. Plötzlich sind in den Auktionen und auf Börsen Modellautos in
erhöhter Anzahl erhältlich, die es sonst kaum gab.
Es gibt unzählige Beispiele aus den vergangenen Jahren. Anfang 1990 wurden Modellautos
der "Deutschen Möbelspedition" heiß gehandelt. Für den Wiking Lkw von 1960
mußten zeitweise über 150 DM bezahlt werden. Heute (in 2000) kann man den Lkw für etwa
40 DM kaufen. Viele Modellautos aus den Anfängen von Herpa werden heute zu dem damaligen
Verkaufspreis gehandelt.
Angebot und Nachfrage für bestimmte Modellautos sind nicht immer gleich. Wer auf
den Modellautobörsen in verschiedenen Städten war, wird festgestellt haben, daß der
"Sammler" - Preis für das gleiche Modell in Berlin ein anderer ist als in
Köln, München oder Stuttgart. Das ist auch einfach zu erklären. Jeder Sammler betreibt
das Hobby, weil er sich in irgend einer Weise mit dem Modell beschäftigt. Besonders
deutlich wird das bei den Lkw von Speditionen. In Berlin ist ein viel höherer
"Sammler" - Preis für einen Lkw von Friedrich Schulze, Berlin-Mariendorf zu
zahlen als im Rhein-Main Gebiet. In Berlin ist der Bekanntheitsgrad und damit das
Interesse an einem solchen Modellauto viel größer. |